Hypnose: Der sanfte Weg
ins Unterbewusstsein
Claudia Krebs | Heilpraktikerin
Schlafstörungen gehören zu den häufigsten subjektiv empfundenen Beschwerden. Circa 20 % aller Bundesbürger leiden an nächtlichen Schlafstörungen und fühlen sich am nächsten Morgen erschöpft und unausgeruht.
Man kann davon ausgehen, dass bestimmte Ereignisse jedem Menschen irgendwann schon einmal „den Schlaf geraubt“ haben. Ein paar schlaflose Nächte mit sehr wenig Schlaf oder gar Albträume in akuten stressigen oder belastenden Situationen sind normal und bedürfen in der Regel keiner weiteren Behandlung. Kritisch wird es, wenn Schlafstörungen über einen längeren Zeitraum bestehen oder wenn sogar die Leistungsfähigkeit und die körperliche Gesundheit in Mitleidenschaft gezogen werden. Dies können Hinweise auf eine tiefergreifende Störung sein und sollten von einem Arzt oder Therapeuten abgeklärt werden. Ziel muss es sein, wieder besser schlafen zu können.
Ob eine Schlafstörung ein eigenes Krankheitsbild oder ein Symptom einer anderen Krankheit ist, gilt es zu untersuchen. Handelt es sich um ein eigenes Zustandsbild und damit die Hauptbeschwerde spricht man auch von nichtorganischer Insomnie. Sie ist gekennzeichnet durch eine ungenügende Dauer und auch Qualität des Schlafes, die über einen erheblichen Zeitraum besteht. Dies betrifft sowohl Einschlafstörungen als auch Durchschlafstörungen und frühmorgendliches Erwachen. Zu beachten ist dabei, dass jeder Mensch ein unterschiedliches Schlafbedürfnis hat, welches in jedem tief verankert und kaum zu ändern ist. Nächtliche Ruhezeiten von 6 bis 8 Stunden gelten als normal. Auch beim Schlafrhythmus gibt es Unterschiede: Während manchen Menschen eher abends aktiv sind und spät zu Bett gehen, sind andere Verfechter des Frühaufstehens.
Durch Hypnose können die Hintergründe für Schlafstörungen ermittelt und bearbeitet werden. Es können ungelöste Konflikte und emotionale Blockaden sein, die während der Nacht bearbeitet werden und den erholsamen Schlaf rauben. Auch stressige und anspannende Ereignisse und Zustände des Tages spielen häufig eine große Rolle und machen es nachts unmöglich, loszulassen. Oft geht ein eigener, überhöhter Leistungsanspruch mit einem nicht Abschalten können einher, so dass die Geschehnisse des Tages in der Nacht weiterbearbeitet werden.
Zunächst geht es darum, die Schlafstörung näher zu bestimmen und die Ursachen herauszufinden. Anschließend wird genau festgelegt, ob eine auflösende und ursachenorientierte oder eher suggestiv-lösungsorientierte Therapie hilfreich ist. Wichtig ist auch, dem Betroffenen die Angst vor dem Nichtschlafen-Können zu nehmen, da sie sowohl dem Ein- als auch dem Durchschlafen im Wege steht. Gleichwohl sind Ängste an sich leider auch wesentliche Auslöser für Albträume, die ebenfalls zu den Schlafstörungen zählen.
Für den Betroffenen kann es sehr hilfreich sein, ein geeignetes Entspannungsverfahren (z.B. autogenes Training) oder auch Selbsthypnose zu erlernen. Dauerstress und Anspannung können so häufig schnell in Entspannung und Gelassenheit umgewandelt werden, was für einen erholsamen und besseren Schlaf in jedem Fall förderlich ist. Parallel dazu werden auch die entsprechenden Autosuggestionen an das Unterbewusstsein für einen ausgeruhten und tiefen Schlaf gegeben.
Das Beachten der sogenannten Schlafhygiene kann von besonderer Bedeutung bei Schlafproblemen sein. Gemeint sind damit beispielsweise regelmäßige Schlafenszeiten, eine Zubettgeh-Routine und Verzicht auf Alkohol und Sport direkt vor dem Schlafen gehen.
Zu den Schlafstörungen zählt auch das nächtliche Schlafwandeln (Somnambulismus oder Mondsucht). Es handelt sich um eine veränderte Bewusstseinslage, in der Phasen des Schlafens und Wachseins kombiniert sind. Während der Tiefschlafepisode und damit überwiegend im ersten Drittel der Nacht verlässt der Schlafwandler das Bett.
In dieser schlafwandlerischen Phase richten sich die Betroffenen zunächst in ihrem Bett auf. Häufig kommt es erst zu wiederholten, körperlichen Bewegungen (z.B. Nesteln an der Bettdecke). Manche Schlafwandler legen sich wieder hin, andere stehen auf und wandern durch den Schlafraum. Türen und Schränke werden geöffnet, manche verlassen ihr Zimmer oder gar das Haus.
Schlafwandler sind in der Lage, gezielte und teilweise sehr komplexe Handlungen, wie Autofahren oder Essen, durchzuführen. Da Koordination und Orientierung stark eingeschränkt sind, kommt es auch zu Stürzen und anderen Unfällen während der schlafwandlerischen Phase.
Die Augen des Schlafwandlers sind grundsätzlich starr geöffnet, das Gesicht ist ausdruckslos. Sie sind ansprechbar, antworten jedoch meist sehr undeutlich.
Die meisten Schlafwandler kehren nach dieser Phase wieder selbstständig in ihr Bett zurück. Nach dem Erwachen besteht in der Regel keine Erinnerung an diese Episode.
Albträume beschreiben einen Zustand des Träumens voller negativer Emotionen wie Angst und Furcht. Dieses Traumerleben ist sehr lebhaft und die Inhalte werden in der Regel detailliert erinnert. Die Themen sind überwiegend (lebens-)bedrohlich, die Sicherheit oder die Selbstachtung betreffend. Häufig treten ähnliche oder gleiche furchteinflößende Träume wiederholt auf.
Albträume sind nichtorganisch bedingte Schlaf-störungen und sie treten überwiegend in der sogenannten REM-Schafphase auf. REM steht für Rapid Eye Movement und deutet auf eine Schlafphase, die durch schnelle Augenbewegungen und träumen gekennzeichnet ist. Damit treten Albträume überwiegend in der zweiten Nachthälfte auf und können von wenigen Minuten an bis zu einer halben Stunde andauern.
Der Traum endet meist mit dem Aufwachen des Schlafenden. Nach dem Erwachen ist der Betroffene rasch lebhaft und sowohl räumlich als auch zeitlich orientiert. Die meisten Betroffenen versuchen, den Albtraum schnell zu vergessen. Für das Weiterschlafen funktioniert das in der Regel auch gut. Bewältigen lassen sich wiederkehrende Albträume so jedoch nicht. Es wird davon ausgegangen, dass rund fünf Prozent der Bevölkerung unter Albträumen leiden. Als Ursache werden unverarbeitetes Tagesgeschehen, belastende und unverarbeitete Konflikte, traumatisierende und angsterfüllte Erlebnisse und Situationen, erhöhter Stress und psychische Gründe angenommen.
Wiederholt häufige Albträume können eine erhebliche Belastung für Körper und Geist darstellen, da die Erholungs- und Regenerationsphase des Schlafes deutlich eingeschränkt wird.